Osteopathie
Was ist Osteopathie?
Osteopathie ist eine manuelle Behandlungsmethode, d. h. der Therapeut arbeitet mit seinen Händen. Dabei sucht er die Bereiche und Strukturen, die eine Dysfunktion aufweisen, d. h. eine Veränderung bezüglich Spannung und/oder Mobilität zeigen.
In der Osteopathie gibt es drei Bereiche:
Parietal: Gelenke, Knochen, Muskeln, Faszien, Bänder
Viszeral: innere Organe und deren bindegewebige Aufhängung
Craniosacral: Schädelknochen, intra- u. extrakranielle Membranen, Liquor, Rückenmark, Wirbelsäule, Kreuzbein
Osteopathie wird auch als ganzheitliche Medizin verstanden. Der Körper bildet eine funktionelle Einheit. Aufgrund von Gewebespannungen können Funktionsstörungen entstehen, die unter Umständen in einem anderen Bereich zu Problemen führen. Beschwerden entstehen dann, wenn der Organismus bestehende Fehlfunktionen nicht mehr kompensieren kann.
Es gibt fünf Prinzipien nach denen sich die Osteopathie richtet:
1.) Ganzheitlichkeit
Es besteht ein anatomisches und physiologisches Zusammenspiel. Der Mensch wird in seiner Gesamtheit betrachtet und behandelt, nicht nur seine Erkrankung.
2.) Selbstheilungskräfte
Der Körper muss innere und äußere Reize verwerten und ausgleichen, er muss auf sie reagieren und versuchen das homöostatische Gleichgewicht zu erhalten. Durch die osteopathische Behandlung werden hypomobile Strukturen mobilisiert und dadurch die Zirkulation verbessert damit die Selbstheilungskräfte ihren Wirkungsort erreichen können.
3.) Gesetz der Arterie
Bezieht sich auf Gefäßsysteme und Leitungsbahnen: Arterien, Arteriolen, Venen, Venolen, Liquor-, Nerven- u. Lymphbahnen. Die „Still`schen Arterien“ sorgen für die Anlieferung und Entsorgung des Interstitiums, damit die vitalen Kräfte in der Zelle wirken können.
4.) Struktur und Funktion
Struktur und Funktion stehen in gegenseitiger Abhängigkeit: Eine gesteigerte Funktion verlangt ein Mehr an Struktur; wird eine Funktion nicht mehr benötigt, bildet sich die Struktur zurück.
5.) Leben ist Bewegung
Jede Bewegung hat Einfluss auf andere Teile des Körpers.
Geschichte der Osteopathie
Die Osteopathie wurde 1874 von dem US- amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still „veröffentlicht“. 1892 gründete er die erste Schule für Osteopathie in Kirksville. Ein Schüler von ihm war Dr. John Martin Littlejohn. Er gründete 1917 die erste europäische Osteopathieschule in London.
Die osteopathische Behandlung
Bei der osteopathischen Behandlung wird zunächst eine ausführliche Anamnese des Patienten bezüglich des aktuellen Problems, aber auch zu eventuellen „alten“, zurückliegenden Beschwerden, Verletzungen und Operationen vorgenommen. Danach erfolgt die körperliche Untersuchung. Auf der Suche nach dem ursächlichen Problem, das für die Beschwerden des Patienten verantwortlich ist, werden dabei alle drei Bereiche der Osteopathie mit in die Untersuchung einbezogen um vorhandene Dysfunktionen und Gewebespannungen zu palpieren (fühlen, tasten) und anschließend zu behandeln.
Die Dauer der Behandlung beträgt 60 min. Dabei werden die bei der Untersuchung gefundenen Dysfunktionen behandelt. Wie viele Behandlungen erforderlich sind, hängt vom individuellen Problem des einzelnen Patienten ab. Es können jedoch nicht alle Beschwerden durch die Osteopathie beseitigt werden. Auch die Osteopathie kann bei bestehenden strukturellen Schäden, wie z.B. Arthrose, keine Heilung erzielen, sondern nur für eine eventuelle Erleichterung der Beschwerden sorgen.
Erstattung der Behandlungskosten
Die Osteopathie ist im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zwar nicht enthalten, wird aber mittlerweile von vielen Kassen bezuschusst. Gleiches gilt für die Private Krankenkasse und Zusatzversicherungen. Dies ist jedoch bei den einzelnen Kassen unterschiedlich geregelt. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Kasse wie diese es handhabt.